Erste Juniorwahl zur Bundestagswahl an der Heinrich-Böll-Schule
Am Donnerstag, den 23.09.2021, waren 176 Schüler*innen der Jahrgänge 8 bis 10 des Haupt- und Realschulzweigs der Heinrich-Böll-Schule dazu eingeladen, an der – parallel zur Bundestagswahl 2021 stattfindenden – Juniorwahl teilzunehmen. Den Lernenden wurde damit die Möglichkeit geboten, den Prozess des Wählens zu simulieren und sich als Wähler*innen im demokratischen System auszuprobieren.
Vorbereitet wurde der Gang zur Wahlurne im PoWi-Unterricht. Dabei wurden die Schüler*innen zunächst auf einer inhaltlichen Ebene auf den Wahlprozess eingestimmt: Sie erhielten einen Einblick in das politische System der BRD und befassten sich in diesem Zusammenhang auch mit der Funktion und Arbeitsweise des Deutschen Bundestags. Damit einher ging eine Auseinandersetzung mit dem deutschen Wahlsystem sowie der Bedeutung des Wählens im Allgemeinen. Ein besonderes Augenmerk wurde schließlich auch auf die Parteien und die verschiedenen Wahlprogramme gelegt.
An der Durchführung der Wahl waren neben den betreuenden Fachlehrerinnen (Birgit Hausbei, Centa Junghans, Julia Roth und Marijana Kevilj) auch die Schüler*innen selbst beteiligt: Sie bildeten den Wahlvorstand, legten das Wählerverzeichnis an und organisierten darüber hinaus auch den Ablauf im Wahllokal weitestgehend eigenständig. Wie reibungslos jener Prozess verlief, zeigt ein Bericht der Schülerinnen Céline Friedrich und Josie Anne Biemüller, die als Wählerinnen an der Wahl teilnahmen. Die Neuntklässlerinnen fassen ihre Eindrücke wie folgt zusammen:
Am Donnerstag, den 23.09.2021, haben in der 4. Stunde im SV-Raum die Juniorwahlen stattgefunden. Dafür wurden unsere Schülerausweise und die Wahleinladungen benötigt. Die Wahlhelfer*innen waren Schuler*innen der 10. Klasse und die Betreuerin vor Ort war Frau Roth.
Zuerst stellten sich alle Schuler*innen mit ihrem Schülerausweis und der Wahleinladung in einer Reihe auf. Daraufhin wurden alle Beteiligten von zwei Wahlhelfer*innen registriert, ehe sie den Wahlzettel erhielten. Als nächstes wurden alle Schuler*innen der Reihe nach von weiteren Wahlhelfern*innen in den SV-Raum geführt, in dem schließlich die Wahl stattfand. Nach dem Ankreuzen wurde der Wahlzettel einmal gefaltet und in die Wahlurne geworfen. Damit war die Wahl erledigt.
Wir fanden die Juniorwahl spannend und lehrreich und hatten die Möglichkeit, uns ein Bild darüber zu machen, wie es später bei einer richtigen Wahl ablauft. Das soeben Skizzierte spiegelt das Bild wider, das sich bei der Evaluation insgesamt ergab: Die Lernenden charakterisierten die Erfahrungen, die sie im Zuge der simulierten Wahl sammeln konnten, durchweg positiv. Vor diesem Hintergrund wird in Erwägung gezogen, das Projekt auch bei zukünftigen Wahlen durchzuführen – hierbei käme beispielsweise die kommende Landtagswahl in Hessen infrage, die voraussichtlich im Herbst 2023 stattfinden wird.
Hintergrund zur Juniorwahl
Bei der Juniorwahl handelt es sich um ein handlungsorientiertes Projekt der politischen Bildung, das initiiert wird, um politische Mitgestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen – und Demokratie erlebbar zu machen. Es wird durch den Deutschen Bundestag, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Allein in diesem Jahr beteiligten sich bundesweit etwa 4400 Schulen und rund 1,5 Millionen Schüler*innen an dem Projekt. Damit zählt die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland.
Eindrücke
Abbildung 1: Die Wähler*innen zeigten dem Wahlvorstand ihre Wahlbenachrichtigung und ihren
Schüler- bzw. Personalausweis.
Abbildung 2: Nachdem die Schüler*innen ihre Stimmzettel erhielten, gingen sie in die Wahlkabine, um zu wählen.
Abbildung 3: Anschließend wurde die Wahlberechtigung mithilfe des Wählerverzeichnisses überprüft. Dabei wurde auch die Stimmabgabe vermerkt. Abgeschlossen wurde der Wahlakt dadurch, dass die Wähler*innen ihre Stimmzettel – nach Aufforderung durch den Wahlvorstand – in die Wahlurne warfen.